Kemnath. (ak) Zu einem politischen Frühschoppen trafen sich die Freien Wähler Kemnath am Sonntagmorgen im Cafe` Lehner. 1. Vorsitzender Ely Eibisch konnte neben zahlreichen Stadtratskollegen besonders MdL Tanja Schweiger aus Regensburg, Manuela von Podewils aus Reuth, die Vorsitzende der Freien Wählerinnen aktiv sowie Alois Frank aus Weiden in der Diskussionsrunde willkommen heißen. Mit Freude nahm man zur Kenntnis, dass Manuela von Podewils als Delegierte an der Wahl des neuen Bundesprsidenten teilnimmt. „Es gibt keine vorgegebene Parteilinie für diese Wahl. Jeder Delegierter von uns entscheidet nach besten Wissen und Gewissen“, erklärte Tanja Schweiger. Die Freien Wähler Bayerns stellen mit sieben Abgeordneten und zusammen mit Klaus Förster aus Thurnau, Edgar Klüpfel aus Steinfeld sowie Manuela von Podewils insgesamt 10 Delegierte. Der offiziellen Vorstellung der beiden Kandidaten Joachim Gauck und Christian Wulff konnte man bereits beiwohnen und sich ein Bild von den beiden und ihre Zielausrichtung machen. Nach ihren Einschätzungen waren beide gut vorbereitet. Der ältere Kandidat Joachim Gauck gab sich präsidialer, weltmännisch und global denkend. Wulff trat familiär und bis auf die von ihm befürwortete Gentechnik auf die Grundgedanken der Freien Wähler ausgerichtet auf. Zum Rücktritt von Horst Köhler nach der Bankenkrise und deren direkte Folgen merkte die Diskussionsrunde an, dass er sich als ehemaliger IWF-Chef fragte: Wie sag ich`s den Bürgern? Und darauf keine Antwort fand. „Unser Gemeinwesen steht und fällt mit den Kommunen“, erklärte die Abgeordnete. Zum Thema Finanzkrise der Kommunen berichtete Schweiger, dass eine Kommunalmilliarde gefordert wird. Diese Forderung wird durch ein von 400 bayerischen Bürgermeistern unterzeichnetes Schreiben unterstützt, das an den Ministerpräsidenten Horst Seehofer übergeben wurde. Zur ausdrücklichen Unterstützung dieser Forderung findet am 17. Juli eine Demonstration in Berching statt, bei der diese Forderung bekräftigt und auf breitere Basis gestellt wird. In der Diskussion wurde ein Runder Tisch aller Parteien zur Stärkung des ländlichen Raumes gefordert, der parteiübergreifend unter Einbeziehung von Wirtschaft, Industrie- und Handelskammer ein Konzept für die Weiterentwicklung des breiten Landes erarbeiten soll. Zu gering ist auch die Förderung der Breitbandversorgung. In anderen Bundesländern werden Kosten bis zu 500.000 Euro pro Maßnahme, in bayerischen Gemeinden nur 100.000 Euro pro Gemeinde gefördert. Anschließend verlegte man die Diskussionsrunde ins Bierzelt und setzte sich beim 2. Weißwurstfest noch gemütlich zusammen.   

Bericht und Bild Arnold Koch, Kulmain